venerdì 13 aprile 2018

Über die Begegnung im Dunkel zwischen Frau und Mann - im Gespräch mit Ursula K. Le Guin

Wetterzeube. Die Begegnung zwischen der ersten Priesterin und dem Magier in dem zweiten Band der Sage von "Earthsee" ist eine geheimnisvolle Auseinandersetzung über die Begegnung zwischen dem Mann und der Frau. 

Zweifelsohne ist auch in diesen zwei jungen Menschen ist auch die erotische Kraft im Spiel (besonders in ihr da sie nur mit Frauen und Eunuchen zu tun hatte; für sie ist diese ihre erste Begegnung mit einem Mann), aber m.E. nicht nur das. Die Begegnung findet total im Dunkel statt. Und in dem Gebiet der Frau. Der Mann befindet sich in einer Lage extremer Schwäche und seine magische Kräfte funktionieren kaum, auch wenn er einige Illusionen bewirken kann. 

Ich habe diesen Band noch nicht zu Ende gelesen; die folgenden Überlegungen sind nur work in progress

Es gibt eine Sache, die der Magier kann und die die Priesterin ihm unterlegen ist. Er kann ihr den Namen geben, ihr, die als erste Priesterin eigentlich keinen Name haben dürfte. Sonst ist er ihr total unterlegen: sie bringt in dem unterirdischen Teil des Tempels Wasser und Essen. 

Ich konnte nicht nicht denken an einem Gebet des Heiligen Ignatius, vielleicht das tiefste Gebet, das ich kenne. 

Nimm Dir, Herr, und übernimm
meine ganze Freiheit,
mein Gedächtnis, meinen Verstand
und meinen ganzen Willen,
mein ganzes Haben und Besitzen.
Du hast es mir gegeben,
zu Dir, Herr, wende ich es zurück;
das Gesamte ist Dein;
verfüge nach Deinem ganzen Willen,
gib mir Deine Liebe und Gnade,
das ist mir genug.
Amen.

Ignatius von Loyola, Übersetzung von Hans Urs von Balthasar


Indem sich der Magier in der totalen Macht der ersten Priesterin bewegt, befindet er sich - allerdings im Rahmen des ewigen Femininum und nicht der christlichen Lehre - in einer Situation in der Freiheit , Gedächtnis und Verstand keine Rolle mehr spielen. Die Priesterin sagt es auch zu ihm: du weißt viel aber wirklich ist nur der Dunkel, in dem wir uns unter diesem Tempel befinden. 

Festzuhalten ist, dass es keine echte Begegnung mit dem Andern gibt, wenn man nicht auf die eigene Freiheit, Gedächtnis, Verstand, Besitz und Willen verzichtet. Und wenn man nicht bereit ist, sich in Dunkel zu bewegen. Das einzige was man nicht verlieren darf ist die Liebe. 

Ich bin sehr gespannt, wie Le Guin diesen zweiten Band entfaltet. 

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