domenica 12 maggio 2019

Gottesbilder in meinem Religionsunterricht in der Oberstufe

Leipzig. Wie ich schon mit dem Thema Kirche gemacht habe, möchte ich hier in meinem Post einige Arbeiten, die SchülerInnen, zum Thema "Theologie" (Gottesbilder), geschrieben haben, mit ihrem Placet (anonym oder mit Namen) veröffentlichen. Es geht darum mein Arbeit als Religionslehrer bekannt zu machen, nicht nur in dem ich spreche oder schreibe, sondern in dem ich meine Schüler sprechen lasse. Ich bin nicht immer mit Ihnen einverstanden, aber dadurch kann der Leser sehen, was für eine qualitative Arbeit ich in diesen Jahren geleistet habe. Und auch mit denen, mit dem ich mehr einverstanden bin (siehe 2. Arbeit hier), bin ich es nicht mit allen Formulierungen, die sie verwenden, aber darum geht es überhaupt nicht. Ein guter Lehrer ist nicht derjenige, der möchte, dass die Schüler wie ihm selbst denken, sondern derjenige, der will, dass sie denken lernen und der die Freiheit des Anderen immer respektiert!  

Meine Klausur 


Text:
Deuteronomium 6,1-9 (Altes Testament): 
1. Und das ist das Gebot, das sind die Gesetze und Rechtsvorschriften, die ich euch im Auftrag des Herrn, eures Gottes, lehren soll und die ihr halten sollt in dem Land, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen. 2. Wenn du den Herrn, deinen Gott, fürchtest, indem du auf alle seine Gesetze und Gebote, auf die ich dich verpflichte, dein ganzes Leben lang achtest, du, dein Sohn und dein Enkel, wirst du lange leben. 3. Deshalb, Israel, sollst du hören und darauf achten, (alles, was der Herr, unser Gott, mir gesagt hat) zu halten, damit es dir gut geht und ihr so unermesslich zahlreich werdet, wie es der Herr, der Gott deiner Väter, dir zugesagt hat, in dem Land, wo Milch und Honig fließen. 
4. Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig. 5. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lie­ben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. 
6. Diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen. 7. Du sollst sie deinen Söhnen wiederholen. Du sollst von ihnen reden, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst. 8. Du sollst sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf deiner Stirn werden. 9. Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Stadttore schreiben.

Erörtern Sie das Gottesbild, das aus dem oben abgedruckten Bibeltext erschlossen werden kann! Folgen Sie folgenden Tabelle. Bitte wenden. 

Tabelle: 


  1. Inhaltsverzeichnis, auf Grund dessen ich verstehen kann, was Sie zu schreiben vorhaben. 3 P. 
  2. Ordnung und Schrift. Bitte lesbare Schrift; schreiben Sie bitte mit keiner hellen Tinte und mit keinem zu kleinen Schriftbild 2 P. 
  3. Für das Verwenden von Informationen und Überlegungen aus dem Religionsunterricht (Bibel und Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen), 6. P.
  4. Für das Verwenden von einigen Lektüren, vom Schauen von Videos oder Films, die zum Thema passen. 6 P.  
  5. Für ein Transfer zu Ihrer Erfahrung, auch als nicht religiöser Mensch 6 P. 
  6. Für eine Erörterung gehört, das Pro und Contra und das Bleiben am Thema (also nicht zu assoziativ oder nur narrativ schreiben) 8 P. 
  7. Für ein durchdachter Anfang, 2 P. 
  8. Für ein durchdachtes Ende, 2 P.  



1. Arbeit (Alexandra Nett, 11. Klasse) 


Die heutige Welt ist durch viele, verschiedene, Gottesbilder geprägt, die sich über viele Jahre in verschiedenen Regionen der Welt entwickelt haben. Gottesbilder beeinflussen die Bedeutung und Richtung der Religion und somit ihren Platz in der heutigen Gesellschaft.      In dem Text Deuteronomimum 6, 1-9, wird Gott verehrt als der größte und einzige Gott. Die Menschen wollen ein neues Land besiedeln, sie werden hierbei nur erfolgreich sein, wenn sie tun was Gott ihnen aufträgt.                                                                                                               Sie sollen diese Aufgabe mit Herz und Seele erfüllen, es an ihre Nachkommen weiter geben und diese Worte ewig tragen. Das lässt darauf schließen, das Gottes Liebe hier nicht gratis ist. Die Menschen müssen etwas tun um diese zu erhalten, sie müssen seinen Gesetzen folgen.  Auf der anderen Seite kann man sagen dass im Text nichts von Gottes Liebe steht, vielleicht besitzt diese schon jeder. Die Erfüllung dieser Aufgaben ist dann ehr eine Art Luxus für ein langes Leben in Reichtum.                                                                                                          Der Gott Jahwe ist für sie der einzige, also wollen (und akzeptieren) sie keinen anderen, was zu Extremismus und Konflikten führen kann.                                                                                       Gegen jene Gewalt steht das Dokument der Brüderlichkeit aller Menschen (von Papst Franziskus und dem Großimam Al-Tayyeb)  Hierbei ist Gott der Vater aller Menschen, somit sind diese Geschwister. Das Ziel des Dokuments ist die Beendung der Gewalt, Koruption, der sozialen Ungleichheit und der Umweltprobleme. Es ruft dazu auf, wie auch in Deuteronomium 6,1-9, das viele Menschen zusammen etwas gutes, großes vollbringen sollen. Wobei zur Einhaltung der religiösen Werte aufgerufen wird.         Allgemein ist das Dokument, zwischen zwei großen Religionen, ein wichtiger Aufruf für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt.                                                                                                     
Die Rückführung zur Religion als Lösung ist jedoch kritisch zu betrachten. Schaut man in der Zeit zurück, waren Religion und Glauben nicht selten der Auslöser für Krieg und Konflikte (z.b Der 30-jährige Krieg). Jedoch liegt es wohl mehr an dem Denken und Interpretieren der Menschen, die wohlmöglich die Religion ausnutzen.                                                                              Die Bibel zeigt mit der Schöpfungsgeschichte, einen friedlichen Anfang. Die Menschen sollen sich um Tiere und Natur kümmern und in Frieden leben. Der Mensch bricht jedoch mehrmals das Vertrauen Gottes, wofür es eine Strafe gibt.                                                              Die Geschichte mit Abel und Kain ist kritisch zu betrachten. Kain bringt ein vegetarisches Opfer, Abel eins aus Fleisch. Abel wird von Gott bevorzugt, was darauf schließen lassen könnte dass Gott ein Blut-Opfer will, und könnte so Gewalt auslösen.                                    Auf  der anderen Seite hat er Abel vielleicht aus Willkür ausgewählt oder weil die Aufzucht eines Tieres mehr Arbeit verlangt.                                                                                                             Daraus entstehen zwei komplett verschiedene Gottesbilder.
Diese Gottesbildr sehen in anderen Kulturkreisen erneut ganz anders aus. In der nordischen Mythologie (oder auch griechischen) gab es viele verschiedene Götter mit unterschiedlichen Persönlichkeiten, so z.B Odin-der Allvater, Thor-Gott der armen Menschen oder Loki- auslöser für das Ende der Welt. Im Gegensatz zu Deuteronomium gab es nicht nur einen einzigen, sondern viele Götter wurden verehrt um Glück zu finden in Leben, Tod, Krieg usw..    Im Gegensatz zu Jahwe und den Menschen gab es in der nordischen Mythologie keine Liebe zwichen Mensch und Gott. Sie wurden verehrt um etwas zu erreichen.                                                    In Deuteronomium wird eine tiefe und ewige Verbindung beschrieben, welche jedoch mit einem gewissen Zwang ("verpflichtend") verbunden ist. Während es in der alten Mythologie normal/alltag war, menschen und götter lebten "nebeneinander" aber getrennt.                       
Ich denke, dass Gottesbilder einen großen Einfluss auf mich und fast alle Menschen haben obwohl ich Atheist bin. Denn viele Menschen auf dieser Welt sind religiös, Ihre Gottesbilder beeinflussen ihr Denken, Handeln, Fühlen und somit den Umgang mit anderen. Ich denke das Gottesbild in Deuteronomium ist kritisch zu betrachten da es eine komplette Hingabe zu einem einzigen Gott ist. Bei manchen Personen kann dies zu Diskriminierung anderer und Extremismus führen.                                                                                                                                        Erfahrungen habe ich positive von Christen erfahren die den religiösen Werten folgen, andere Meinungen akzeptieren und die Nächstenliebe leben.                                                                Außerdem habe ich von zwei Jüdinnen gehöhrt welche den Holocaust überlebten, und den Tätern vergeben haben um nicht noch mehr Hass in die Welt zubringen. Eine negative Erfahrung sind für mich die Nachrichten aus Syrien und ähnlichen Ländern in denen wegen einem "Gottesbild" Krieg herrscht.                     
Allgemein sind Religion und Gottesbilder ein kompliziertes Thema. Viele verschiedene Meinungen treffen aufeinander was Probleme und Konflikte auslösen kann. Wenn die Menschen Toleranter und offener werden lässt sich auch ein Weg finden die Welt mit Hilfe von religiösen Werten zu verbessern.   

2. Arbeit (Mädchen, 11. Klasse)

Klausur 11/2

Inhaltsverzeichnis: Abschnitt 1: Einleitung Gottesbilder
Abschnitt 2: negatives Gottesbild am Beispiel Dtn 6, 1-9
Abschnitt 3: positives Gottesbild am Beispiel Dtn 6, 1-9
Abschnitt 4: verschiedene Auffassungen Gottes am Beispiel des zweiten Schöpfungsberichts
Abschnitt 5: persönl. Erfahrung mit Glaubenskonfrontation
Abschnitt 6: Bezug zu einer Dokumentation
Abschnitt 7: positive Aspekte versch. Gottesbilder
Abschnitt 8: negative Aspekte versch. Gottesbilder
Abschnitt 9: Fazit zu versch. Gottesbildern und Theologie


Biblische Texte werden (auch) individuell interpretiert. Jeder hat eine andere Auffassung von dem Geschriebenen, somit entstehen auch verschiedene Gottesbildern aus ein und der Selben Schrift. So kann auch der vorliegende Text der Bibel Deuteronomium 6, 1-9 auf verschiedene Weise aufgefasst werden. 
Eine Auffassung, die ich eher bei Atheisten oder Menschen mit wenig religiösem Bezug im Leben erwarte, ist die negative Auffassung Gottes. Man könnte denken, dass Gott der bösartige Herrscher der Menschen sei dadurch, dass er Gesetze und Rechtsvorschriften macht. Man könnte denken, dass er dem Volk hilft über ein Land herzuziehen und es dabei blutrünstig einzunehmen. Im Vers 2 wird das Wort „fürchten“ benannt, was im Menschen eine negative Wirkung hat. Man könnte denken, dass Gott es den Menschen nur so lange gut gehen lässt wie sie das machen, was er sagt (V. 3). Und man könnte denken, dass dieses Volk von Gott manipuliert wird, in dem ihm immer wieder eingeredet wird, dass es Gott lieben und die Gesetze Gottes weitergeben soll (V. 6-9). Mit all diesen Gedanken ensteht ein schlechtes Gottesbild. 
Doch vielmehr sollte man den Text anders lesen: Gott gibt diese Gesetze und Rechtsvorschriften, damit es dem Volk gut geht, weil er es liebt. Er hat keinen bösartigen und eigennützigen Plan dahinter. Er tut es aus Liebe. Das „fürchten“ im zweiten Vers ist im Sinne von "respektieren" und "achten" gemeint, was dem Ausschnitt eine freundliche Note gibt. Gott gibt dem Volk sozusagen Tipps zur Verbesserung ihres Lebens. Diese Manipulation, wie sie aufgefasst werden könnte, ist viel mehr eine Hilfe der Verinnerlichung. Das Volk soll selbst verinnerlichen, dass Gott gut ist und es ihnen gut geht, wenn sie mit ihm leben, nicht weil Gott sie sonst straft, sondern weil er sie mit Gratis-Liebe belohnt, wenn sie diese annehmen.
Solche Missverständnisse können immer wieder in der Bibel auftauchen. Zum Beispiel im zweiten Schöpfungsbericht. Als Adam und Eva das Vertrauen Gottes brechen und vom Baum der Erkenntnis essen, straft Gott sie mit dem Ausschluss aus dem Paradies, der schweren und müde machenden Ackerarbeit, der Schwierigkeit der Geburt und dem gestörten Verhältnis zwischen Mann und Frau. Das wirkt sehr mächtig, bestimmend und grausam. Doch Gott möchte den Menschen helfen zuerkennen, was sie haben und es zu schätzen wissen. Er liebt sie nach dem Vertrauensbruch nicht weniger und zeigt es mit dem ersten Akt der Barmherzigkeit: als Adam und Eva merken, dass sie nackt waren und Gott sie im Garten suchte, machte er Kleider für sie, weil sie sich für ihre Nacktheit schämten. Hier sieht man den liebevollen, fürsorglichen Gott.
Da für viele nichtgläubige das Gottesbild sehr machthaberisch, streng und vielleicht auch schrecklich aussieht, wurde ich in der Vergangenheit oft gefragt warum ich denn eigentlich glaube und wie ich den guten Gott in solch schrecklichen Texten sehen kann. Es ist eigentlich genau so, wie ich es schon beschrieben habe. Ich glaube daran dass Gott gut ist und es mir mit ihm gut geht. Es liegt viel daran wie ich aufgezogen wurde, aber jetzt, in einem Alter in dem ich selbst entscheiden kann ob und an wen ich glaube, habe ich mich trotzdem dafür entschieden. 2016 wurde ich gefirmt und habe selbst noch einmal „Ja“ zu Gott gesagt, weil ich weiß, dass es mir gut tut. Diese Leute, die mich wegen meines Glaubens gefragt haben, taten es nicht aus Interesse, sondern weil sie mir aufzwingen wollten, dass mein Glaube falsch sei. Doch Glaube ist für mich ein Gefühl, was sie mir nicht nehmen können.
Im Glauben geht man nicht mit allem mit, was die Gemeinschaft tut, z. B. die Missbrauchsskandale der katholischen Kirche. Ich als Katholikin schäme mich auch sehr dafür, obwohl ich ja eigentlich nichts damit zu tun habe. Im letzten Jahr habe ich eine Dokumentation (vom WDR) über Menschen, die sexuell missbraucht wurden, auf Youtube gesehen. Manche dieser Menschen sind nicht von ihrem Glauben abgekommen, obwohl sie diese schreckliche Erfahrung machen mussten. Es hat nichts an ihrem Gottesbild geändert, weil es die Priester waren und nicht Gott, der sie so tief verletzt hat. Als Außenstehende sind wir diesen Skandalen total abgeneigt, aber ich weiß, dass man verurteilt wird, weil man trotzdem weiterhin an Gott glaubt und zur Kirche geht. Trotz dieser schrecklichen Vorfälle glaube ich an Gott und mein Gottesbild ändert sich nicht, denn ich glaube, dass Gott es nicht so gewollt hat.
Es gibt also positive und negative Aspekte der verschiedenen Gottesbilder. Positiv ist, dass unterschiedliche Gottesbilder entstehen und somit jeder seine ganz persönliche Religion hat. Ich glaube, dass nur weil mein Bruder auch katholisch ist, wir nicht genau die selbe Religion haben. Für jeden gibt es einen anderen Gott, der aber letztendlich einer ist, der alle Eigenschaften in sich vereint. Es bringt Vielfalt in die Welt und macht sie bunter. Durch die verschiedenen Auffassungen kann man sich entscheiden ob man mit oder ohne Gott leben möchte.
Bei allen positiven Aspekten gibt es auch negative. Durch die unterschiedlichen Gottesbilder kann es zu großen Meinungsverschiedenheiten in der Religion und zwischen verschiedenen Religionen kommen, was auch schon oft in Krieg enden musste und dashat bestimmt kein Gott gewollt! Menschen werden Aufgrund ihrer verschiedenen Meinungen verurteilt und in ihrer geistlichen Freiheit eingeschränkt. Solche Fälle gibt es zwischen großen Gruppen, aber die Unterdrückung kann genauso auf dem Schulhof stattfinden, wenn beispielsweise ein Kind einem muslimischen Mädchen versucht das Kopftuch vom Kopf zu reißen oder man aufgrund seiner Religion komische Dinge gefragt oder gemobbt wird.

Jeder soll sich sein eigenes Gottesbild machen. Das ist wichtig um andere verstehen zu können. Das wichtigste dabei ist aber Akzeptanz und Respekt zwischen einander. Das ist in dem Bereich Theologie wie auch in allen anderen Bereichen des Lebens gleich.

3. Arbeit

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