giovedì 22 novembre 2018

Wie man den "Herr der Ringe" für den Religionsunterricht verwenden kann - Hrsg. von Roberto Graziotto

 Zuerst fange ich an die Klausur eines Schülers (Maximilian Busch) der 10. Klasse zu tippen. In ihr sieht man auch schon sehr viel von der geleisteten Arbeit innerhalb des Projektes "Tolkien für den Religionsunterricht". Nicht alles, was die Schüler sagen entspricht einer sachlichen Richtigkeit oder meiner eigenen Meinung, aber es ist immer durchaus lohnenswert es zu lesen. Dieses Post ist zuerst work in progress. Synthetisch sagt ein Schüler, Johan Abeßer, was im "Herr der Ringe" im Spiel ist: Gnade ist das Hauptthema des Herrn der Ringe; "Gnade ist das mächtigste Werkzeug derer, die Frieden schaffen wollen". In der letzten Szene schafft Frodo nicht von sich allein den Ring im Feuer zu werfen; dass er aber mit Gollum Gnade hat walten lassen, "befreit" die Geschichte lenzendlich zu ihrer Lösung, zu der Zerstörung des Ringes der Macht.

NB: ich hatte nicht die Kraft alle Schüler in diesem Post zu integrieren, aber alle haben sehr interessante Dinge zum Thema geschrieben. Allen gilt ein herzliches Dankeschön!

Einführung 

Allgemein gesagt ist der Herr der Ringe der Form nach eine Reise. Also die Reise zur Zerstörung des Ringes. Der Gattung nach ist der Herr der Ringe ein Märchen. In der Reise hat die Hauptfigur, Frodo, den Ring zur zerstören. Er wird zwar von einer Gemeinschaft unterstütz, die Aufgabe muss aber er allein erfüllen (andere Schüler haben das Thema zur Sprache gebracht). Die Aufgabe zur Zerstörung des Rings hat er sich selbst nicht ausgesucht, sondern er würde dazu auserwählt. Solche Aufgabe gibt es auch in der Bibel. Auf dieser Reise kommt ein Weggefährte Frodo (Boromir) in die Versuchung den Ring der Macht an sich zu reißen. Jedoch widersteht er dieser Versuchung, weil er weiß, dass es falsch ist und weil Frodo sein Freund ist. Versuchungen begegnen uns auch im Alltag. Beispielsweise wenn man jemanden die Schuld für etwas gibt, woran man selbst dran Schuld ist. Auch bei Tests oder Klassenarbeiten kommt man in Versuchung zu betrügen, um eine bessere Note zu erhalten. Doch man würde damit man den Lehrern und sich selbst betrügen. Ich denke eine schlechte Note in der Klassenarbeit, wo man sich angestrengt hat, ist nicht so schlimm wie eine gute Note, die man durch Betrug (und damit einer Versuchung, der man nachgegeben hat) bekommen hat. (1)

Arwen

In dem ersten Teil des Herr der Ringe lernen wir die Gestalt von Arwen kennen. Sie ist eine Elbin, die Frodo das Leben rettet. Sie könnten man als "liebende Schönheit" (Roberto Graziotto) charakterisieren oder auch als Engel (in der Bibel). Arwen ist in dem wahren Herrscher Gondors verliebt, Aragon. Für ihn verzichtet sie auf ihre Unsterblichkeit, auch wenn sie weiß, dass sie dadurch irgendwann oder auch in naher Zukunft sterben wird. Unter anderen hatte sie aber eine Vision, ein Kind mit Aragorn zu bekommen. Ich kann Arwens Entscheidung voll verstehen. Sie verzichtet auf die Unsterblichkeit (die sie aber einsam und ohne Liebe verbringen würde) für die große Liebe. Ich denke daran könnten sich viele Menschen auf der Welt ein Beispiel nehmen. Sie verzichten auf ein Vorteil für sich, geben aber etwas viel wichtigeres: Liebe. Das Thema wird es immer wieder in Vergleich mit Jesus ausgedruckt: "Er verzichtet wie Arwen, auf seine göttliche Kraft und starb für uns"(sagt ein andere Schüler, Josua David Klag)

Gollum bzw. Smeagol 

Im Herr der Ringe lernen wir aber auch eine andere sehr Interessante Person kennen: Gollum. Dieser hieß früher Smeagol und war ein Hobbit wie Frodo auch. Doch er wurde durch den Ring der Macht besessen und so zur Kreatur Gollum. Als Frodo und Sam Gollum auf den Weg nach Mordor treffen , ist Sam abgeschreckt und will ihn töten, doch Frodo hat Mitleid mit Gollum und verhindert dies. Dieser Akt Frodos ist ein sehr großer, da er Gollum nicht als Kreatur sieht, sondern Frodo sieht das Gute in Gollum. Im Verlauf gibt es immer wieder "Dialoge" zwischen Gollum und Smeagol. Dabei versucht Gollum Smeagol immer wieder davon zu überzeugen, dass Frodo und Sam Gollum den Ring gestohlen haben. Einmal spiegelt sich Gollums Gesicht in Wasser und er sagt zu Smeagol: "Du hast schon einmal getötet und du kannst es wieder." In diesem Gespräch kommt auch Smeaogol dann in Versuchung die beiden zu töten und somit Frodo zu verraten. 

Gandalf und die Opferbereitschaft - Gandalf und Jesus 

Eine der wohl wichtigste Charaktere ist Gandalf. Am Ende des ersten Teils opfert er sich, um seine Freunde zu retten (Kampf gegen den Balrog). Alle hielten ihn für Tod. Doch im zweiten Teil steht er wieder auf. Er ist jetzt nicht mehr "Gandalf der Graue", sondern "Gandalf der Weiße". Während der eigentliche weiße Zauberer Saruman langsam verblasst, da er von Macht besessen ist und Sauron hilft. Damit stellt er sein Leben über das Leben von Tausenden Anderen. Das Opfer und die "Wieder-auferstehung von Jesus in der Bibel vergleichen (2). Eine andere Schülerin, Lucy Friedrich, zeigt die Verbindung der Gestalt Gandalf mit dem Thema der Opferbereitschaft: "Im Herr der Ringe opfert sich auch Gandalf für die Gemeinschaf, in dem er sich in den Minen von Moria einen Dämon gegenüberstellt, sodass die Gemeinschaft weiter ihr Ziel verfolgen kann, nur ohne Gandalf. Auch in der Bibel opfert sich Jesus um für die Sünde aller anderen zu büßen. Im realen Leben kann man Opferbereitschaft selten durch den Tod anderer um andere zu retten sehen, aber schon allein, wenn jemand auf etwas verzichtet, was er sehr mag, nur damit es anderen besser geht, ist auch Opferbereitschaft". Das Thema der Opferbereitschaft der eigenen Unsterblichkeit in Vergleich zu Jesu Bereitschaft das eigene Leben zu opfern, kommt nicht nur einmal vor. Hier ein noch ein Beispiel aus der Klassenarbeit eines Mädchens: „Ihr Liebe (von Arwen) ist jedoch so stark , dass sie beschliesst ihre Unsterblichkeit aufzugeben, für ihren Geliebten, um die Zeit mit ihm zu verbringen. Dies wird auch in der Bibel gezeigt, in der Jesus, aus Liebe zu den Menschen, am Kreuz stirbt. Und wenn man jemanden liebt, muss man, um mit ihm zusammen zu sein, immer auch etwas aufgeben, auch wenn es nur die Wohnung ist“ (Anna Henrike Wiedemann). Viele Schüler haben den Vergleich zwischen Jesus und Gandalf zur Sprache gebracht: "Ohne Gandalf wäre Sauron womöglich nicht besiegt worden und ohne Jesus wäre der Tot mächtig und wir ihm untertan (Erik Harald Theilemann). Gandalf ist für Menschen und Elben da, so wie Jesus, "der Sohn Gottes, ist um der Liebe zu einem jeden willen, sterblich geworden" (Erik Harald Theilemann). 

Zusammenfassend (was Maximilian Busch betrifft)


Zusammenfassend finde ich sind in dem Herr der Ringe viele Stellen, wie die oben genannten, über die man nachdenken sollte. Der Film zeigt uns Charaktere (z. B. Arwen oder Gandalf) an denen wir uns Beispiele nehmen könnten. Der Herr der Ringe zeigt aber auch, wie man falsch handeln kann (z. B. Verrat Sarumans) oder Versuchungen, denen man nicht nachgeben sollte. Ich denke, wenn wir als Menschen mehr auf Andere blicken und nicht immer nur an uns selbst denken, wäre die Welt ein besserer Ort. Soweit die Ausführung von Maximilian Busch.


Versuchung 

So wird sie von einem Mädchen, Jil Luisa Rausch, beschrieben: „ Jeder kennt sie doch. Egal in welchem Zusammenhang: „Für…würde ich töten“, hat bestimmt der eine oder der andere auch schon gehört. Versuchung nacht etwas, die so groß und mächtig ist, dass man die Kontrolle über seinen Körper und seine Gedanken verliert“. 

Versuchung setzt voraus die Existenz von jemandem, der dich in Versuchung führt. Das ist das Böse. Im Herr der Ringe, am obersten Spitze, Sauron, der einen Schüler so charakterisiert: "Auf der bösen Seite steht Sauron. Sauron spürt wo der Ring ist und will ihn an sich reißen, um allmächtig zu werden" (Erik Wiebigke) Das Böse wird von Tolkien differenziert betrachtet, auch wenn Sauron das Böse schlechthin ist: "Meiner Meinung nach am interessantesten ist die Szene, die leider in Film nicht gezeigt wird, in der Schlangenzunge einen Palantir wirft um Saruman zu erschlagen und verfehlt das Ziel. So gerät der Palantir in Gandalfs Hände und wird später noch sehr nützlich. Das Ereignis zeigt, dass auch bösen Taten Gutem dienen können und das alles sich in Gottes Plan einfügen lässt" (Johan Abeßer). 


Freundschaft 

Ein Thema, das von Maximilian Busch weniger betont worden ist, ist das Thema der Freundschaft: „Die Freundschaft spielt auch eine wichtige Rolle. Dies wird oft bei Frodo und Sam sichtbar, aber auch zwischen Legolas, Gimli und Aragon. Sam und Frodo haben keine leichte Aufgabe, in der es wichtig ist zusammenzuhalten. Frodo wird von dem Ring „vernebelt“, dies macht es Sam oft nicht leicht, aber er hält immer zu Frodo egal was er sagt und tut. Dies ist ein toller Aspekt, denn bedingungslose Freundschaft und Zusammenhalt ist auch im echten Leben sehr wichtig. Wenn dein bester Freund/ Freundin sich von dich abwendet, weil sie/er gerade eine schwierige Zeit durchmacht, solltest du trotzdem zu ihm/zu ihr halten und sie nicht einfach „wegwerfen“, sondern vielleicht sogar ihm/ ihr helfen“ (Felix Richard Linzner) Ein Mädchen hebt das Thema hervor in sehr existentieller Art: „Sam ist ein echter Freund für Frodo. Und dort lässt sich auch der Satz des Evangeliums des Johannes (3)  gut assoziieren: „Ich nenne euch nicht mehr Sklaven, sondern Freunde“. Frodo sieht zwar die scheinbare Unterwürfigkeit von Sam an, ist auch dankbar dafür, spiegelt sie aber insofern wieder, dass er Sam als Freund behandelt und nicht als Sklave, der ihm den ganzen Weg nur sinnlos begleitet und ihm z. B. Essen macht. Sam beschützt Frodo stets, empfiehlt ihm zu schlafen, zu essen, sorgt sich einfach um ihn und zeigt ein liebevolles  Vertrauen ihm gegenüber. Und für mich ist genau das, was Freundschaft ausmacht (…). Ich hatte schon eine Situation. Letztes bzw. vorletztes Jahr war meine beste Freundin in einer psychiatrischen Einrichtung. Es kam wirklich sehr überraschend und niemand hat damit gerechnet. Ich wollte, dass sie sich nicht allein fühlt, dass sie nicht denkt ich halte sie für bescheuert oder so. Ich wollte, dass sie wusste, dass wenn sie jemand brauchte, immer jemand da war.“(Hier schreibe auch die Anfangsbuchstabe nicht, damit die Person nicht identifiziert wird). 

Weggemeinschaft

"Ich finde hierbei interessant wie die verfeindeten Teilen der Gemeinschaft, für ein höheres Ziel, während des Films, sich einigen und auch immer mehr zusammen wachsen, bis aus einer Gruppe von Leuten, die gezwungen sind miteinander zu arbeiten , Freunde werden" (Tobias Luksch). Und das alles ist so dargestellt worden, dass durch eine Weggemeinschaft einfacher ist zu glauben. Zu glauben, dass es eine Rettung gibt , zu glauben, dass es eine gute, allmächtige, liebende Kraft gibt. Durch Jesus (und durch die von ihm gegründeten Weggemeinschaft) wird diese Kraft einem jeden nährgebracht"( Erik Harald Theilemann). In dieser Gemeinschaft dann gilt eine andere Logik als die weltliche Logik: "Die schwierigste Aufgabe in dem ganzen Buch wird nicht dem mächtigen Gandalf, sondern dem eher schwächlichen und kleinen Frodo gegeben" (Sven Huhnstock). Eine Gemeinschaft, in der die "kleine Dinge wie eine Freundschaft" erscheinen als die wichtige, die, "die uns am Boden halten" (Sara Steffi Kurth). "Wenn man miteinander klar kommt in der Gruppe, dann stärkt es den Zusammenhalt und wenn nicht, dann denkt jeder nur an sich" (Aylin Baskonoglu) - am Beispiel von Gruppenarbeiten in der Schule zeigt dasselbe Mädchen, Aylin Baskonoglu, wie wichtig dieses Zusammenhalt ist. Ein Schüler bekennt auch eine große Veränderung durch dieses Thema der Weggemeinschaft: "Auf mich hatte der "Herr der Ringe" einen großen Einfluss und hat meine Sicht der Dinge stark verändert : ich erkannte, dass das Wohl der Gemeinschaft über den, des Einzelnen steht" (Johan Abeßer) 




Anmerkungen 

(1) Ein anderer Schüler schreibt: "Viele Leute schauen den Herr der Ringe und denken sich vielleicht: Ja, schöne Filme, wo es um Schlachten und die Zerstörung eines Rings geht. Aber wenn man den Ring mit mehr Aufmerksamkeit schaut, kann man viele Vergleiche zur Bibel und wichtige Erkenntnisse erlangen" (Felix Richard Linzner). 

(2) Was ein anderer Schüler auch macht: "Jesus ist ja auch wieder auferstanden nach dem er starb. Man kann eine sinnbildliche Wieder-Auferstehung ins reale Leben ziehen. Um zwar wenn man schlimme Dinge gemacht hat und dafür ins Gefängnis kommt, kann man über alles nachdenken. Und wenn man wieder frei kommt, kann man als völlig anderer Mensch wieder hinauskommen, und ist sinnbildlich neu btw. wieder auferstanden."(Felix Richard Linzner)

(3) Der Satz des Evangeliums von Johannes ist oft zitiert worden. Hier von einem Mädchen: „Ich kenne z. B. eine Familie wo die Haushaltshilfe ebenso wie eine „beste Freundin“ oder „Oma“ ist, wo auch eine „emotionale Bindung“ ist wie im Johannes Evangelium“ (Miriam Böttger).  

PS Ein theologischer Artikel über Tolkien: http://www.kath-info.de/tolkien.html?fbclid=IwAR30fekMg9NdrqZYLhIW4XoKr8f8WWoCBBVd45Q9J-ARFTVRl0qzSITBpRc

Dazu: "Der Gedanke der Wandelbarkeit der Werte zerstört gerade ihren Wertcharakter" (Engelbert Rechtenwald). // Ja, aber es gibt zweifelsohne eine Verlust an Evidenz dieses Wertcharakters  und dies ist auch ein Faktum. Gerade hier gilt: Contra factum non fit argomentum. Sed Amor!


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